Es war eine Geduldsprobe, aber das Warten hat sich gelohnt: das Kino in Selb hat wieder geöffnet. Seit dem 25. November laden vier Kinosäle zum Besuch ein, zur Wiedereröffnung stand auch der hochgelobte und preisgekrönte Film „Anatomie eines Falls (Anatomie d’une chute)“ auf dem Spielplan.
Im Film von Regisseurin Justine Triet und mit Hauptdarstellerin Sandra Hüller geht es um die Umstände eines Todesfalls in der Nähe von Grenoble in den französischen Alpen. Er ist nicht nur ein dichtes, spannendes Gerichtsdrama, sondern gewährt auch einen tiefen Einblick in die Verhältnisse der betroffenen Familie. Sicherlich nicht immer einfache Kost, aber eine lohnenswerte Gelegenheit für die Schülerinnen und Schüler des WGG ab der 9. Jahrgangsstufe, die das Fach Französisch belegen, einen französischsprachigen Film (mit deutschen Untertiteln und zahlreichen Dialogen auf Englisch) auf der großen Leinwand zu sehen. In Gesprächen zwischen Christine Wlasak-Feik und der Verantwortlichen des Selber Kinos Jennifer Ruckdeschel konnten zwei Termine für Vorführungen gefunden werden: Am 30.11. und am 7.12. verfolgten zwei Schülergruppen das Geschehen um die Schriftstellerin Sandra Voyter und fragten sich: was ist genau passiert – und warum? Und was kommt jetzt?
Nach dem Film ist vor dem Film, lässt sich auf jeden Fall sagen, in doppelter Hinsicht: Die „Anatomie eines Falls“ wird noch eine Rolle im Unterricht spielen, und den Vorteil, wieder ein Kino vor Ort zu haben, wird das WGG ganz bestimmt des Öfteren nutzen.
OStR Jens König