Die Umstellung von G8 auf G9 bringt zahlreiche Veränderungen mit sich, so auch das verpflichtende Betriebspraktikum in der 9. Klasse. In der 9b schnupperten die Schülerinnen und Schüler in ganz unterschiedliche Berufe hinein und konnten im Architekturbüro, in der Bank, beim Goldschmied, im Kindergarten, der Grundschule oder bei der Stadtverwaltung einen ersten Einblick in den Arbeitsalltag gewinnen. Für unseren Blog „Schüler schreiben für Schüler“ verfasste Emma einen Bericht über ihre Erfahrungen bei einem Sportverein.
Eine Woche Toben, Turnen, Ballspielen in der Kindersportschule Selb
Mein Betriebspraktikum vom 4.7. bis zum 8.7. absolvierte ich bei der KiSS in Selb, da ich mich gerne um kleine Kinder kümmere und selbst gerne sportlich aktiv bin. Außerdem hatte ich die Kindersportschule bereits in meinem ehemaligen Kindergarten kennengelernt. Deshalb fand ich es umso schöner, jetzt in der 9. Jahrgangsstufe in dieses Unternehmen zu schnuppern, da ich mir auch gut vorstellen kann, dort später einmal zu arbeiten.
Der Aufgabenbereich der KiSS
Die Selber KiSS gibt es schon seit 2014 und wurde von der Geschäftsführerin Tina Weiser gegründet. Das Konzept der KiSS sieht vor, dass die Kinder ihre Bewegungserfahrungen sportartübergreifend erweitern und ihre motorischen Grundfertigkeiten verbessern. Außerdem weckt die vielseitige Körpererfahrung die Leistungsbereitschaft der Kinder und stärkt ihr Selbstvertrauen. Durch die spielerische Gestaltung der Übungsstunden wird die Kreativität der Kinder gefördert. Mit Hilfe der Kindersportschule kann der Sport entweder als Hobby im Verein oder auch als Angebot in der Schule oder in der Kita wahrgenommen werden. Wie ich in dem Praktikum erfahren habe, ist eine weitere Aufgabe der KiSS die Nachmittags- und Hausaufgabenbetreuung an Grund-, Mittel- und Realschulen.
In dem Betrieb der KiSS gibt es ca. 16 Mitarbeiter bzw. Mitarbeiterinnen sowie einige ehrenamtliche Helfer. Außerdem arbeiten dort pro Jahr 3-5 FSJler, die dort ihr freiwilliges soziales Jahr absolvieren. Zwei Fachkräfte erledigen die Büroarbeit erledigen; außerdem gibt es Mitarbeiter, die Sport an Kindergärten oder an weiterführenden Schulen geben und andere, die für die Nachmittagsbetreuung von Kindern und Jugendlichen zuständig sind.
Der Ablauf meines Praktikums
Meine Arbeitszeiten bei der KiSS variierten jeden Tag: Einmal arbeitete ich von 8.15 Uhr bis 16.30 Uhr und ein anderes Mal von 11 Uhr bis 17 Uhr.
Meine Arbeitskleidung musste ich am Tag mehrmals wechseln. Beim Sportunterricht an Schulen oder Kindergärten trug ich Sportklamotten und bei der Aufsicht oder Betreuung von Kindern trug ich angemessene, ordentliche Kleidung.
Meine Ansprechperson im Praktikum war Carolin Sonntag, jedoch arbeitete ich täglich mit unterschiedlichen Personen zusammen. Am Montag durfte ich mit einem Mädchen, das ein freiwilliges soziales Jahr macht, arbeiten. Ich erfuhr viel von seinen Erfahrungen und Aufgaben bei der KISS.
Meine Arbeit war dort sehr vielfältig. Ich lernte Kindern im Kindergarten Spaß am Sport beizubringen, beispielsweise indem man mit ihnen Parcours aufbaute, wo sie sich austoben konnten, oder indem wir Kooperationsspiele spielten, welche den Teamgeist der Kinder weckten. Außerdem durfte ich beim Sportunterricht an Mittelschulen, Hauptschulen und Realschulen dabei sein. Ein weiterer neuer Bereich, den ich kennenlernte, war die Essensausgabe an Schulen am Mittag und die Betreuung während des Mittagessens. Aufgrund fehlender Lehrer an Schulen übernimmt die KiSS die Aufsicht während Pausen und am Nachmittag. Außerdem lernte ich die KiSS am Nachmittag als Hobby im Verein kennen, bei dem die Kinder allmählich ein Gefühl für den Sport zu bekommen. Ihnen wurde auch der Teamgeist und der Spaß am Sport vermittelt. Am Mittwoch bekam ich außerdem einen Einblick in die Büroarbeit, welche ich etwas langweilig fand. Dort musste ich Briefe und Einladungen in Briefumschläge packen und diese versandfertig machen.
Der schönste und abwechslungsreichste Tag in meiner Woche war der Dienstag. Um 9.30 Uhr startete mein Arbeitstag. Carolin Sonntag und ich spielten mit den Kindergartenkindern in der Turnhalle in Schönwald Spiele für Kopf und Körper. Danach fuhr ich mit Henrik Kröninger nach Marktredwitz an die Grundschule. Um 11.15 Uhr hatte dort die vierte Klasse mit uns bis 12.15 Uhr Schwimmunterricht. Im Anschluss daran waren wir für die Essenausgabe in der Kantine für die Ganztagsklassen zuständig. Um 14 Uhr gaben wir dann Verhaltenssportunterricht für die dritte Klasse. Dort durfte ich sehr viel mithelfen und sehen, wie der Verhaltenssport aussieht. Dabei wird den Kindern das angemessene Verhalten, also still sein, wenn der Lehrer redet, oder einander zuhören, vermittelt. Am Ende des Tages fuhr ich mit Henrik und der FSJlerin nach Rehau, um dort von 16-17 Uhr mit den 5-8-jährigen Kindern als Hobby im Verein Sport zu machen. Ab 17 Uhr hatte ich dann Feierabend.
Mein Fazit
Ich war mit meinem Praktikum in jeder Hinsicht sehr zufrieden. Mir hat es aufgrund der Vielfalt und Praxis des Berufes unglaublich Spaß gemacht. Wie ich bereits erwartet hatte, hat mir die Arbeit und der Sport mit den Kindergartenkindern am meisten Freude bereitet. Ein für mich unerwarteter und neuer Aufgabenpunkt für die KiSS, die Nachmittagsbetreuung an Schulen und die Essensausgabe, war auch sehr interessant. Ein Punkt, der mir nicht so viel Spaß gemacht hat, war die Büroarbeit und das Eintüten von Briefen. Manchmal hat mir außerdem die Kommunikation im Team gefehlt. Trotzdem kann ich mir auf jeden Fall vorstellen, dort nochmal ein Praktikum oder in ein paar Jahren ein freiwilliges soziales Jahr zu machen.
Emma Schneider